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Lieber Freund,
wir haben auf Dich das Glas mehrmals erhoben, es weinte der Himmel über dem Golf von Triest sogar ein wenig!!
Dir sei für alle Zeiten in einer der unzähligen Caffé-Bars zwischen Grado und Chiusi ein Platz gesichert. Und wenn sie Dich dort italienisch ansprechen, in der Meinung, Du seist einer der ihren, dann red' endlich zurück!!
Was wir von Dir gelernt haben, das beste italienische Essen gibt es dort, wo vor dem Lokal die LKWs stehen. Und sollte Ferrari doch wieder einmal die Formel 1-WM gewinnen, dann lasse ich es Dich wissen. Ruhe in Frieden!
17. September 2024
Quella che amo, non ama più.. / Quella che parla, non parla più..
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Ein bildlicher Ausflug ins Thermalbad Vöslau, Juni 2022!
Nov 2020 (Erstfassung 10/2011)
Passt dieses Zitat eines unbekannten Verfassers nicht auch zu Positano, diesem pittoresken Ort an der Amalfitana, einer der schönsten Küstenstraßen dieses Planeten? Na aber gerne kam der Melzer abermals der Aufforderung nach, einen längst verblichenen Eintrag aus alten blog.de-Zeiten an dieser Stelle so ungefähr zu wiederholen!
Nicht nur, dass im Jahr 2020 scheinbar die halbe Welt die Amalfitana und den darüber liegenden, wunderschönen Weitwanderweg auf ihrem Reisespeiseplan hatte, wenn sie denn nur dürfte, auch die aufkeimende Huldigung der Musikbranche des bereits 1998 verstorbenen Lucio Battisti verlangte nach dieser Wiederholung!!
Also, so ungefähr, oder auch nicht, lautet die kleine, folgende Geschichte: Der Melzer hat vor knapp 38 Jahren schon einmal das Vergnügen gehabt, zwei Wochen im wunderbaren, auch im letzten Jahrtausend schon nicht mehr leistbaren, Positano verbringen zu dürfen. Seine historische Freundin war damals in einem großen Reisebüro tätig, sowas gab es Ende der 70er noch, der Hotelier des kleinen, malerischen Hauses im Zentrum des Ortes, wusste von diesem Umstand, und scheute sich nicht, die beiden knapp über 20jährigen, hinter den Ohren noch nicht ganz trocken, zu hofieren wie nur was. Ein pfiffiger Süditaliener erhofft sich immer ein Geschäft, egal von wem. Die jungen Naiven wurden mit dem Boot entlang der Küste herumgeschippert, besuchten Ristoranti, die nur vom Meer aus zu erreichen waren, heute fast nicht mehr leistbar, man begab sich nachtsüber sogar auf Tintenfischjagd, die dann (die Tintenfische) am nächsten Abend, köstlich zubereitet, von der Hotelküche sogar serviert wurden, heute schon gar nicht mehr leistbar, man wurde nach Sorrent und Pompeji gebracht, also wahrlich volles Programm...
Nur hatte der depperte Melzer damals noch überhaupt nicht das Gespür, diese Situation zu genießen, die wahre Schönheit dieser Gegend einschätzen zu können, dieses malerische Wunder wertzuschätzen. Jung, blöd und unerfahren. Perlen vor die Säue werfen! Schade! Es mussten tatsächlich 30 Jahre vergehen, bis er sich mit Positano versöhnen konnte, mittlerweile war er sehr demütig mehrmals wiedergekehrt. Und bei jeder dieser Reisen ging ihm das Herz auf.
Ein eher banales Erlebnis hatte sich vom damaligen, ersten Aufenthalt jedoch definitiv in sein Spatzenhirn eingebrannt, die während dieses Aufenthalts im permanenten "Repeat-Modus" gespielte Platte vom leider viel zu früh verstorbenen Cantautore Lucio BATTISTI mit Titel "Una Donna per Amico". Da gab es (und gibt es noch heute - siehe Link der Webcam) eine Strandbar mit begrüntem Dach, mit direktem Blick auf das Meer, astronomischen Preisen und Lautsprecherboxen, in diesen längst vergangenen Jahren so groß wie ein Fiat Cinquecento, aus denen Titel wie "Nessun Dolore" oder der Titeltrack "Una Donna Per Amico" strömten, dass den Fischern auf See Angst und Bange wurde. Damals wie heute ein wunderbares Album. Über die Mode dieser Zeit sei der Mantel des Schweigens ausgebreitet, die Bundfalten waren so überdimensioniert, dass man nicht einmal durch die Tür kam.
Und ganz aktuell ergab sich, dass die Firma SONY von der gestrengen Witwe Battistis die Genehmigung bekam, die alten Masterbänder frisch zu digitalisieren und aufzubessern. Als Resultat erschien eine wunderbare Box, sowohl als CD (4 CDs) als auch auf Vinyl (8 LPs) mit einer wunderbaren Auswahl seines musikalischen Schaffens.
Und speziell via Kopfhörer bekommt man den Qualitätsunterschied zu den bisherigen Aufnahmen hörbar präsentiert!! Eine Freude, LucioB wieder intensiver zu genießen.
Möge dem Melzer der Vesuv gewogen bleiben, denn spätestens in ein, zwei Jahren wird die Sehnsucht so groß sein, dass er wieder unter den blühenden Zitronen stehen möchte. Zum Thema "Kampanien" gab es vom Melzer noch einen Eintrag, da ging es in erster Linie um das geologische "Pulverfaß" im Golf von Neapel: Kampanien - vom Leben auf dem Vulkan!
Oktober 2020
Italien ist näher, als man vielleicht glauben mag. Auch in Tagen wie diesen. Einfach die SPOTIFY-Playlist vom Melzer aufrufen, und es gibt wunderbare, noch dazu aktuelle Musik aus unserem südlichen Nachbarland. Die Playlist wird vom Melzer laufend und sorgfältig aktualisiert, da findet sich für Stunden nahezu keine Schwachstelle drin:
Ein Frühjahr, wie wir es uns wohl nicht vorgestellt haben, 20. März 2020
Ich bin kein Chronist!
Diese Rolle mag anderen Personen vorbehalten sein. Ich öffne jeden Abend um 18:00 Uhr mein Fenster, um all den unbekannten Menschen an den Kassen, in den Spitälern unseres Landes, am Steuer der Rettungsautos, am Steuer der Exekutivautos, die uns sogar im Wald mitteilen, dass wir auch einzeln zu viel sind, sprich, all denen, die für uns die Krisenarbeit erledigen, zu applaudieren. An manch' Tagen sticht mich der Hafer, und ich beschalle um 18:00 Uhr für knapp 3:40 min. eines unserer Fenster mit "Weather with you" von Crowded House, meine innere Abwehr gegen die doch leicht bedenklichen Massnahmen der kurz aufgeflammten Befröhlichung.
Ich verfolge mit zunehmenden Schrecken die Auswirkungen einer Seuche, die zu Silvester noch nicht die unsrige war. Sie wird uns noch länger "begleiten". Bekannte und Freunde verlieren ihren Job, aber, im schlimmsten Fall, auch ihre Gesundheit oder ihr Leben. Ich bin unruhig über das isolierte Leben der Schwiegermutter, mit der man zwar ständig in Kontakt ist, sie aber trotzdem nicht besuchen soll. Stellvertretend für sie denke ich an all die älteren Menschen in Europa, die, noch immer mit den Gespenstern der Kriegs- und Nachkriegszeiten im Kopf, darauf hofften, dass ihr Lebensabschied "friedlich" verlaufen wird. Doch dieses Mal riechen sie die Gefahr nicht, sie sehen sie nicht...
Vor dem Betreten eines Supermarkts streife ich mir schwarze Einweghandschuhe über, gleichzeitig ärgere ich mich bereits am Eingang über all die Idioten (m/w, jeder Altersklasse), die sich voraussichtlich (und so trifft es dann auch tatsächlich ein...) nicht an den geforderten Abstand während der Wartezeit in den Reihen der Kassen halten werden. Gleichzeitig wundere ich mich darüber, wie viel Klopapier und Konservendosen der einzelne Mensch in seinem ohnehin stets begrenztem Raum nach knapp zwei Wochen seit Beginn der „Krise“ aufbewahren kann. Wird es dieses Jahr zu Ostern sehr viele Konservengerichte auf dem Festtagstisch geben??
Auf die Binsenweisheiten des Herrn Brezina, der sehr viele Freunde im ORF haben muss, auf die kann ich dieser Tage wahrlich verzichten. Eingeschlossen mögen sich all die Lebensberater und selbsternannten Gurus fühlen, die dieser Tage ihren abgesonderten Schwachsinn zu einem Einkommensmodell verwandeln wollen. Wo bleibt unser Menschenverstand???
Beim Einschalten des Fernsehers erscheint die Sitzung des Nationalrats. Hoffnung auf Besserung? Vergebens! Selbst in Tagen wie diesen geht es um das politische Kleingeld, von wegen Schulterschluss, von wegen „ziehen wir an einem Strang“. Die Kamera schwenkt auf Abgeordnete, die im engsten Kreis zusammenstehen, tuscheln, ohne sich um hygienische Standards zu kümmern. Business as usual…
Ich erlebe die Absagen des eigenen Kulturvereins, im Wissen, dass diese Absagen den angekündigten KünstlerInnen wirtschaftlich sehr weh tun werden. Mache mir dabei aber natürlich auch viele Gedanken, wie es all die Kunstbetriebe schütteln wird, die auf die Öffnung angewiesen sind, wie es den Auftretenden gehen wird, die in den kommenden Wochen/Monaten nicht auftreten werden können.
Ich denke an Lokale, die ich gerne frequentiere, ich denke an Hotels, die ich liebend gerne aufsuche, an die vielen lieben MitarbeiterInnen, die ich seit Jahren kenne, deren wirtschaftliche Zukunft im Moment mehr als ungewiss ist. Die man im schlimmsten Fall vielleicht nicht mehr sehen wird. Finde es dabei wundervoll, dass selbst Haubenlokale & tolle Köche/Köchinnen die Zeit zur inneren Einkehr nutzen, um in Schließzeiten für karitative Zwecke zu kochen. Selbst als Marketinggag noch akzeptabel. Im Gegensatz dazu bestellen Menschen in Lokalen dieses Landes Speisen, die sie nur aus dem Grund dort bestellen, um den Betreibern ein Überleben zu ermöglichen. Bravo!!
Ich bin traurig, die vielen lieben Kinder nicht sehen zu können, die ich jede Woche ehrenamtlich begleite. Ich bin tatsächlich nicht darüber verunsichert, wie es mit dem Geld weitergehen wird, dass wir eigentlich für solche Zeiten „zur Seite gelegt haben“. Ich bin jedoch darüber verunsichert, über all die Menschen, die dazu gar keine Gelegenheit hatten.
Ich mache mir Sorgen über die Wirtschaft des Landes, des Kontinents, des Planenten, und über Menschen, die diese Geschicke in ihren Händen halten, die diese Geschicke lenken.
Ich hoffe, dass die Menschen in meinem Umkreis nicht erkranken, versuche mein Möglichstes dagegen zu tun! Habe ich es jedoch auch in der Hand?? Wahrscheinlich nur zum Teil! Frage mich manchmal schon, warum angeblich das Sprichwort "Wer die Menschen kennenlernt, liebt die Tiere!" ausgerechnet aus China kommen soll.
Liebe Mitmenschen, Einweghandschuhe sind eine gute Möglichkeit, den Kontakt mit Viren möglichst zu verringern. NUR, wenn Ihr dann die Supermärkte, Geschäfte, eure Nasen etc. wieder verlässt, die Mistkübel wurden nicht abmontiert, bitte dort entsorgen, derzeit sind die Straßen Wiens bereits mit grauslichen Einweghandschuhen in allen Farben dicht damit bedeckt. Grauslich!!!
Ich mustere die letzten verbliebenen CDs, Schallplatten, angehäuften techn. Krimskrams und Bücher aus, also „miste ich aus“, stelle sie der Hausgemeinschaft zur Verfügung, räume in Ecken der Wohnung und des Gartens auf, die ich schon seit scheinbar ewigen Zeiten nicht mehr aufgesucht habe. Mähe den Rasen hinter dem Haus, wische mit Desinfektionsmittel die Türknäufe des Hauses, der eigenen Wohnung. Mach‘ mich doch recht lustig über mich, auch über andere in meinem Umfeld, tue alles aber dennoch. Wie soll man sonst in diesen Tagen nicht wuggi werden?
Halte mich möglichst an die „auferlegten“ Vorschriften, bewundere, wie eingangs schon erwähnt, die vielen Menschen, die versuchen, für uns den „Alltag“ aufrecht zu erhalten. Bedanke mich bei ihnen, kaufe Milka-Osterhasen, gebe sie ihnen an der Kassa beim Bezahlvorgang, stoße teilweise auf Unverständnis.
Ich bin ratlos, habe es nie gelernt, mit solch‘ einer Situation umzugehen. Gehöre zu einer Risikogruppe und fühle mich trotzdem nicht gefährdet. Habe Angst um viel mehr Menschen rund um mich, sei es gesundheitlich oder auch wirtschaftlich.
Denke viel darüber nach, ob die lieben Menschlein aus diesen Tagen/Wochen/Monaten etwas mitnehmen werden. Oder ob eine zukünftige Impfung verhindern wird, dass das aktuell Geschehende rasch wieder aus den Köpfen verschwindet. Meine Befürchtung diesbezüglich ist recht groß, obwohl ich für die Impfmöglichkeit durchaus dankbar wäre.
Ich bin kein Chronist, denn vieles, was in diesen Tagen passiert, geht an mir vorbei. Vieles erfahre ich erst zu spät. Ich bin kein Chronist, denn sonst könnte ich Euch akribisch die Dinge erzählen, die dieser Tage so vor sich gehen. Werde ich oder Ihr nach dem angekündigten 13. April gscheiter sein? Oder wird der Mensch, wie schon befürchtet, der ewig gleiche Depp bleiben? Auf alle Fälle wird die Zeit nach diesen Wochen/Monaten wohl nicht mehr sein wie vorher. Möge sie und die Vernunft jedoch mit uns sein!!
Ich lächle frei nach Tschechow, ich habe eine Hoffnung, ganz ohne Verklärung.
August 2016
36 Jahre hat mittlerweile das PUCH Clubman auf dem Buckel, mit dem sich der Melzer seit einigen Jahren während der hochsommerlichen Zeit so gerne zwischen den Donauauen und dem Wagram herumtrieb. Getreue LeserInnen werden sich noch an die eine oder andere Geschichte aus seinem Blogvorleben erinnern können.
Während des restlichen Jahres ruhte das Clubman gut geschützt in der Scheune auf dem Land, wurde vom Melzer gehegt und gepflegt, abgestaubt, ein wenig eingeschmiert und getätschelt. Standen wieder einmal einige Tage auf dem Land bevor, musste der Melzer eigentlich nur den Reifendruck kontrollieren, aufsitzen und los ging die Fahrt! Da schepperte auch nach so langer Zeit nichts, die Schaltung rastete ein wie eh und je, das Pucherl schnurrte während der Ausfahrten wahrlich wie der Gastkater auf dem Heizkörper. Ein Fahrrad, wie für die Ewigkeit gebaut, mit ein bisschen weiterer Pflege wird es wohl auch noch den Melzer überdauern!
Der Wagram, mittlerweile eines der bedeutendsten Weinanbaugebiete Niederösterreichs und direkt an die Wachau angrenzend, ist geologisch gesehen höchst interessant. Eigentlich ein vorzeitlicher Meeresstrand, es finden sich im Sandstein immer wieder Muscheln und andere fossile Meeresbewohner, bildet er nach dem Rückzug des Urmeeres die nördliche Begrenzung des Donautals zwischen Krems und Tulln. Auch aus dieser langen Epoche findet sich eine Schicht Donauschotter, zugleich Grundlage für den fruchtbaren Boden, der die ausgezeichneten Grundbedingungen für den Weinanbau liefert. Aufgrund des milden Klimas, in dem Trauben, Marillen und Kirschen vorzüglich gedeihen, wird der Wagram von den Tourismusverantwortlichen der Region auch ganz gerne als "Piemont Österreichs" vermarktet, vielleicht ein wenig weit hergeholt, dennoch lässt sich beobachten, dass der sogenannte "sanfte Tourismus" in der Region Jahr für Jahr an Bedeutung gewinnt.
Der Melzer trieb sich, völlig unbestritten, mit dem Clubman am liebsten zwischen den zahlreichen Kellergassen der Region herum. Es gab derer so viele, dass wohl noch etliche Ausfahrten nicht ausreichen dürften, um wirklich alle zu erkunden.
Mitte bis Ende August machte sich in der Region, speziell in den unzähligen Weingärten, eine gewisse hektische Betriebsamkeit bemerkbar. Fast schien es so, als handelte es sich um die wichtigste Zeit vor der Ernte. Weinblätter wurden ausgeschnitten, damit die Augustsonne den Trauben noch einmal einen letzten Reifeschub bescheren konnte, fürsorglich blickten die Winzer stets in den Himmel, Gewitter mit Hagel wären gerade um diese Jahreszeit die Pest für die kommende Ernte. Auch entlang des Wagram ließ sich die klimatische Veränderung unserer Tage durchaus feststellen. War diese Region bis vor 10 Jahren eigentlich ausschließlich für robuste Weißweine bekannt, wurden heute mittlerweile auf gut der Hälfte des Anbaugebiets Trauben für Rotweine angebaut. Mit durchaus beachtlichen Erfolgen. Die perfekten, sehr mineralischen Bodenbedingungen trugen ihren Teil dazu bei. Zahlreiche Auszeichnungen und Prämierungen der örtlichen Winzer zeugen von dieser Veränderung.
Dem Verfall preisgegebene Kellereingänge, glänzendes Kopfsteinpflaster, aber auch behutsam renovierte Kellerhäuser zeugen von der mehrere Jahrhunderte alten Tradition des Weinbaus dieser Region:
Waren des Melzers Sinne von so viel Weinkultur schon total benebelt, dann ließ er das Puch Clubman bergab rollen, um in den unendlichen Weiten der Donauauen endgültig den Verstand zu verlieren. Hinter mancher Biegung der weitverzweigten Wege war man sich nicht mehr sicher, befand man sich im Dschungel Sumatras, oder doch nur knapp eine Autostunde von Wien entfernt: